USA
Die Vereinigten Staaten von Amerika sind nicht nur ein beliebtes Land für besondere Reisen, sondern seit eh und je ein Zielland für Auswanderer.
Inhaltsverzeichnis
Währung | 1 Dollar = 100 Cent |
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Abkürzung | USD, US$, $ |
Wechselkurs (07.10.2024) | 1 EUR = 1.0964 USD 1 USD = 0.9121 EUR |
Falls Sie sich dem amerikanischen Traum anschießen möchten, sei es für ein paar Urlaubstage oder vielleicht für immer, dürfte dies hier für Sie eine wichtige Seite sein.
Ein Besuch bzw. der dauerhafte Aufenthalt in Amerika ist stets eng mit Finanzen verknüpft … und Finanzen sind unsere Spezialität.
Für Sie habe ich die wichtigsten Informationen zu Banken und Konten zusammengestellt. Sollte dennoch etwas fehlen, melden Sie sich bitte über das Kommentarfeld am Ende der Seite.
Währungsrechner
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Verlauf des Wechselkurses der letzten zwei Jahre
Bezahlen und Geldwechsel
Kartenzahlung
Die USA sind das Mutterland der Kreditkarten. Fast alles und beinahe überall können Sie mit Kreditkarten bezahlen. Manchmal müssen Sie sogar mit Kreditkarte zahlen, weil keine anderen Zahlungsmöglichkeiten mehr angeboten werden bzw. es umständlich ist, andere Zahlungsmittel zu nutzen.
Mutterland der Kreditkarten
Beispielsweise ist es üblich, direkt an der Tanksäule mit der Kreditkarte zu zahlen. Haben Sie keine Kreditkarte oder wird Ihre Kreditkarte nicht akzeptiert – passiert gelegentlich mit europäischen Prepaid-Kreditkarten – gehen Sie zum Tankwart und bezahlen die Tankfüllung im Voraus. Details zum Tanken in den USA finden Sie hier: Tankstellen-Tipps USA.
Wenn Sie eine deutsche bzw. europäische Kreditkarte haben, die in der Währung Euro läuft, fallen bei jeder Kartenzahlung Fremdwährungsgebühren an. Die Banken nennen das Auslandseinsatzentgelt. Die Gebühr wird prozentual vom Umsatz erhoben und liegt meist zwischen 1,5 und 2 %.
Im Lauf der Zeit kommt dabei viel Geld zusammen. Deswegen empfehle ich Ihnen zwei Lösungen, wie Sie diese Gebühren umgehen können:
- Sie legen sich ein Konto/Karte bei einem der wenigen Anbieter zu, die auf diese Gebühr verzichten. Hier die Übersicht dazu: Kreditkarten ohne Auslandseinsatzentgelt.
oder - Sie haben ein Konto bei der DKB bzw. Comdirect. Beide Banken verzichten auf den Zuschlag bei der Bargeldabhebung, die ebenfalls gebührenfrei ist. Sie zahlen also mit Bargeld, welches Sie vorher gebührenfrei aus dem Automaten gezogen haben.
AMEX, Visa-, Master- und Maestro-Card = ja, V Pay Card = nein
Im Gegensatz zur V Pay Card wird die MaestroCard häufig in den USA akzeptiert. Beide Kartenmodelle finden Sie oft als Nachfolger der ehemaligen EC-Karte.
Die MaestroCard nutzt das MasterCard-System, welches weltweit dasselbe ist. Die V Pay Card ist von Visa, aber nicht von Visa International, sondern von Visa Europe … und wird deswegen nicht in den USA akzeptiert.
Bargeld am Geldautomaten
In den USA heißt der Geldautomat ATM. Das steht für „automatic teller machine“. ATMs sind im ganzen Land flächendeckend vertreten. Den ersten werden Sie bereits am Flughafen sehen, andere können Sie bequem aus dem Auto bedienen.
Es gibt in den USA „drive thru“ bei Banken. Sie können mit dem Auto direkt an den Bankschalter bzw. den ATM fahren und müssen nicht aussteigen. Amerikanisch bequem, oder?
Den Wechselkurs stellt immer Ihre kartenkontoführende Bank. Der Geldautomat stellt Ihrem Konto den abgehobenen Betrag in US-Dollar in Rechnung. Sie sehen auf dem Kontoauszug:
- den Abhebebetrag in USD,
- den Wechselkurs,
- den Umrechnungsbetrag in EUR.
Üblicherweise berechnen ATMs in den USA eine Servicegebühr für die Abhebung. Es gibt nur ganz wenige, bei denen die Abhebung gratis ist. Meist liegt die Gebühr bei 3 US-Dollar.
Tipps zum Gebührensparen
Auch hier habe ich wieder zwei Lösungsvorschläge für Sie:
- DKB und Comdirect werben beide mit einer weltweit gebührenfreien Bargeldversorgung. Damit dieses Versprechen eingehalten wird, erstatten beide Banken Fremdgebühren auf Antrag. Wie das genau funktioniert, lesen Sie hier:
Leider können beide Banken die Erstattung nicht automatisch vornehmen, weil die Gebühr auf den Abhebebetrag aufgeschlagen wird und nicht wie sonst üblich der kontoführenden Bank separat in Rechnung gestellt wird.
- Eine weitere Möglichkeit ist die bonitätsunabhängige SparCard der Deutschen Bank. Mit Ihr sind alle Bargeldabhebungen an den Automaten der Bank of America (Partnerbank) gebührenfrei. Beachten Sie bitte
- die täglichen, wöchentlichen sowie monatlichen Abhebelimits,
- dass die Bank of America in den USA stark verbreitet, aber nicht in allen Bundesstaaten tätig ist.
Aber auch dafür habe ich für Sie eine Lösung parat: Legen Sie mehrere SparCards an, um ein Mehrfaches der Abhebelimits nutzen zu können. Es können banktechnisch maximal 19 SparCards pro Person angelegt werden.
Reiseschecks
Reiseschecks von American Express – die AMEX Traveler’s Cheques – werden in den USA weitgehend als Zahlungsmittel akzeptiert, allerdings nicht von jedem Händler, eher von größeren Ketten, Tankstellen und guten Hotels.
Reiseschecks haben zwei interessante Vorteile:
- Sie werden bei Verlust zu 100 % erstattet. Bargeld ist komplett verloren.
- Sie können die Schecks bereits im Vorfeld der Reise kaufen … möglichst zu einem Zeitpunkt, zu dem der Euro stark zum US-Dollar steht. Bei den Währungsschwankungen der letzten Jahre konnte man die 1 % Kaufgebühr als „Peanuts“ abhaken.
Tipp: Kaufen Sie Reiseschecks an Tagen mit guten Kursen!
American Express Reiseschecks lassen sich allerdings nicht mehr über jede Bank in Deutschland beziehen. Fragen Sie bei Ihrer Bank nach. Alternativ können Sie welche bei der Reisebank kaufen oder als DKB-Kunde im Online-Banking bestellen. Bei der DKB können Sie auch US-Dollar als Bargeld bestellen und es gegen eine Transportgebühr zu sich nach Hause (oder an eine andere Adresse) liefern lassen.
Falls Sie weiterhin an Reiseschecks für eine USA-Reise interessiert sind, empfehle ich Ihnen diese Seite: Die Geheimnisse der Traveller Checks heute.
Wechselstuben
Wechselstuben, wie wir sie aus Europa kennen, sind mir in den USA nicht aufgefallen.
Erfahrungen und Empfehlungen
Sie wissen: Die Vereinigten Staaten von Amerika gelten als das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. So ist es auch mit der Auswahl des Zahlungsmittels. Am besten finden Sie eines, was zu Ihren Bedürfnissen nach Komfort, Sicherheit und (Gebühren-)Sparsamkeit passt.
Ich habe alle hier vorgestellten Zahlungsmittel selbst getestet. Darüber hinaus habe ich mir sogar eine Visa Card in US-Dollar zugelegt, doch am liebsten habe ich auf meinen US-Reisen mit Bargeld bezahlt (welches ich mir vorher kostenfrei über die DKB Visa Card aus dem Automaten geholt habe).
Kaution über Kreditkarten
Für das Hinterlegen von Kautionen (Mietwagen, Hotel) ist eine Kreditkarte sehr empfehlenswert. Diese in bar zu hinterlegen ist umständlich und nicht gerne gesehen. Zudem spart die Kreditkarte Ressourcen, da Kaution nur bedeutet, dass ein Teil Ihres Verfügungsrahmens geblockt ist.
Wenn Sie mögen, ergänzen Sie mit Ihren Erfahrungen und Tipps diesen Artikel. Das Feld dafür finden Sie am Seitenende.
Einreise in die USA
Reisedokumente, Visa-Pflicht, Dauer des Aufenthalts
Es gibt spezielle Internetseiten, die sich mit dem Thema Einreise in die USA beschäftigen, deswegen hier nur in aller Kürze: Für die Einreise als deutscher, österreichischer und schweizerischer Staatsbürger benötigen Sie eine „elektronische Einreisegenehmigung“ (ESTA). Diese sollte mindestens drei Tage vor Abflug beantragt sein. Das können Sie selbst im Internet machen oder es macht – meist gegen entsprechende Gebühr – Ihr Reisebüro.
ESTA ist übrigens kein Visum, weil wir für touristische oder geschäftliche Reisen unter 90 Tagen kein Visum für die USA benötigen. Planen Sie jedoch, einen Job in den USA anzunehmen wie beispielsweise Work&Travel, muss vorher ein Visum beantragt werden.
Der Check-in bei US-Flügen dauert länger als sonst, da Reisende ausführlich zu ihren Reiseplänen und zu ihrem Gepäck gefragt werden. Die Amerikaner nennen das „Sicherheit“. Ihr Reisepass muss einen integrierten Chip haben, sonst wird die Einreise abgelehnt.
Anmeldung von Bargeld
Bargeld oder dem Bargeld gleichgestellte Zahlungsmittel können Sie in unbeschränkter Höhe mit in die USA nehmen. Allerdings wollen die Behörden ab einer Gesamtsumme von 10.000 Euro (Meldung beim deutschen Zoll bei der Ausreise) oder 10.000 US-Dollar oder mehr (Meldung an U.S. Customs and Border Protection) informiert werden.
Das deutsche Formular erhalten Sie beim Flughafen-Zollamt bzw. können es bei zoll.de bereits herunterladen. Im Flugzeug erhalten Sie ein allgemeines Einreiseformular. Wenn Sie dort ankreuzen, dass Sie Zahlungsmittel von mehr als 10.000 USD mitbringen, werden Sie vom Einreise-Officer aufgefordert auf einem separaten Formular Herkunft, Eigentümer und Verwendungszweck zu deklarieren.
bis zu 10.000 USD sind anmeldefrei
Traveler’s Cheques werden übrigens dazugezählt, Kreditkarten-Guthaben aber nicht.
Eröffnen von Bankkonten
Eröffnung eines Bankkontos in den USA
Die Eröffnung eines Bankkontos in den USA ist recht einfach. Ich sprach mit rund zwei Dutzend Banken über die Kontoeröffnung, die Konditionen und die Nutzungsmöglichkeiten (Informationsgewinnung vor Ort).
Bei zwei Banken habe ich anschließend ein Bankkonto eröffnet. Hier die detaillierten Berichte dazu:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Girokonto (Checking) bei den landesweiten Banken eher kostenpflichtig ist oder besondere Bedingungen wie ein Mindestkontostand erfüllt sein müssen, um es gratis zu bekommen. Bei lokalen Banken ist das Konto oft von vornherein kostenfrei.
Grundsätzlich wird ein Konto persönlich in einer Filiale unter Vorlage des Reisepasses eröffnet. Eine Kontoeröffnung mit Legitimation übers Internet oder die Post ist in den USA nicht üblich. Bei Kreditkarten mag das anders sein.
Meist verlangen die Banken eine Adresse innerhalb der USA für die Zusendung von Bankkarten und ggf. anderer Post wie Kontoauszügen. Man kann jedoch auf reine Online-Kontoauszüge bestehen. Das kommt zudem noch günstiger.
Da es in den USA kein Melderegister gibt, ist es auch egal, ob Sie an der Adresse tatsächlich wohnen. Bei einzelnen Häusern muss Ihr Name noch nicht mal am Briefkasten stehen. Die Post wird eingeworfen, wenn Straße und Hausnummer existieren. Andernfalls geht sie an den Absender zurück.
Sie können ruhigen Gewissens die Adresse von einem zuverlässigen Freund oder einen der Adressdienstleister mit Postweiterleitung nutzen.
Bei den Karten zum Konto wird meist zwischen
- ATM-Card,
- Debit-Card,
- Kreditkarte
unterschieden.
Mit der ATM-Card können Sie Bargeld am (bankeigenen) Geldautomaten-Netz abheben und die Bankingfunktionen der Bankautomaten nutzen.
Die Debit-Card funktioniert so ähnlich wie in Deutschland die Girokarten. Umsätze werden sofort mit dem Girokonto verrechnet. Um die Karte nutzen zu können, muss Guthaben auf dem Girokonto sein.
Die Debit-Card ist nicht geeignet, Ihre „Credit-History“ in den USA aufzubauen. Dazu benötigen Sie eine echte Kreditkarte. Die Credit-History ist für Sie nur wichtig, wenn Sie sich längerfristig ein Leben in den USA aufbauen möchten.
Nicht jede Bank stellt Ihnen als USA-Neuling sofort eine Kreditkarte mit Verfügungsrahmen (Credit Card) aus. Dazu ist eine gewisse Grund-Bonität erforderlich. Sie können der Bank aber vorschlagen eine Kaution – beispielsweise auf einem Sparkonto (Saving) – in der Höhe der Kreditlinie zu hinterlegen.
Tipp: Lassen Sie sich gleich ein paar Schecks ausdrucken.
Das Bezahlen mit Bankschecks ist in den USA noch sehr verbreitet – vermutlich weil Geldüberweisungen von der eigenen zu einer Fremdbank im internationalen Vergleich unverschämt teuer sind.
Ein gute Bank wird Ihnen sofort bei der Kontoeröffnung ein paar persönliche Schecks zur Verfügung stellen. Sie können gleich um ein paar mehr bitten (meist kostenlos) oder ein Scheckbuch (gebührenpflichtig) bestellen.
Eröffnung eines Bankkontos in Deutschland von den USA aus
Bis zum 30.6.2014 konnte jeder US-amerikanische Staatsbürger mit Kenntnissen in der deutschen Sprache ein kostenfreies DKB-Konto beantragen und hat es auch fast immer genehmigt bekommen.
Derzeit funktioniert die Kontoeröffnung aus den USA nur noch, wenn man einen deutschen, österreichischen oder schweizerischen Reisepass hat. Somit bleibt das DKB-Konto für alle Auswanderer, Auslandsstudenten, Expats oder Langzeiturlauber weiterhin die beste Wahl! Die Legitimation erfolgt über Videotelefonie und die Karten und Zugangsdaten werden per Luftpost in die USA gesendet.
Eine Kontoeröffnung bei der Comdirect kann ebenfalls angefragt werden. Auch diese Bank arbeitet mit Videochat. Bei PayCenter ist sogar eine Kontoeröffnung ohne Bonitätsprüfung möglich, allerdings muss ein Deutschlandbesuch in Kauf genommen werden, da die Legitimation nur via PostIdent erfolgen kann.
Benutzen Sie die interne Suchfunktion dieses Spezial-Portals, um weitere Informationen zu Kontoeröffnungsmöglichkeiten zu finden.
Internationale Überweisungen
Banküberweisungen zwischen Europa und den USA sind relativ teuer. Vielleicht ändert sich das in Folge des TTIP-Abkommens? Hier finden Sie zwei häufig aufgerufene Tests:
Persönlich bin ich Fan von TransferWise geworden, weil dieser Spezialist die internationale Überweisung in zwei nationale Überweisungen aufsplittet und dadurch erheblich Gebühren gespart werden. Zumindest bei Überweisungen bis 10.000 US-Dollar.
Abgehende Überweisungen aus den USA sind bei den meisten Banken (siehe Preisverzeichnisse) noch teurer als eingehende internationale Überweisungen. Für eine Überweisung kann man schon mal 50 USD zahlen … und da Bankschecks kostenlos bzw. sehr günstig sind, habe ich die Idee entwickelt und getestet, wie man Geld per Scheck nach Deutschland transferiert. Wenn Sie das interessiert, lesen Sie diesen Artikel: Wiederentdeckt: altes System – neue Idee.
Falls Sie bei einer Banküberweisung bleiben wollen, ist es empfehlenswert, bereits von Deutschland aus in US-Dollar zu überweisen. Ein Leser meldete, dass die BEN-Option (das bedeutet, der Empfänger in den USA trägt alle Kosten der Überweisung) die beste Möglichkeit ist, da egal ob SHARE oder BEN die Gebühren für einen internationalen Geldeingang stets gleich liegen. Aber in Deutschland entfiel die Gebühr für die Auslandsüberweisung.
Falls Sie es testen möchten, würde ich mich über Ihr Feedback freuen!
Tipps und Ergänzungen
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