Deutsche und europäische Banken im Vergleich (Kontoeröffnung immer deutschsprachig)

Tagesgeld-Vergleich

Weitere Infos zu Tagesgeld für den interessierten Leser

Dieser Vergleich (Rechentool) von Tagesgeld beinhaltet Banken in Deutschland und im europäischen Ausland. Anbieter aus dem europäischen Ausland bringen bei gleicher Sicherheit oft eine höhere Rendite!

Vielleicht denken Sie jetzt: „Das geht doch gar nicht – höhere Rendite geht immer mit einem höheren Risiko einher.“ So haben das viele von uns im Wirtschafts­unterricht oder in weiterführenden Kursen gelernt.

Grundsätzlich ist das richtig! Es trifft auf viele Anlageformen zu.

Bei allen hier aufgelisteten Tagesgeldanlagen ist es jedoch falsch. Bitte verzeihen Sie mir die deutliche Ausdrucksweise. 🙂

Lesen Sie hier von der politisch geschaffenen Marktmanipulation, die Sie als Sparer für sich nutzen können!

1. Marktmanipulation namens Einlagensicherung

Diese Marktmanipulation heißt „Einlagensicherung“. Die Älteren unter uns werden sich noch daran erinnern, dass es früher keine Einlagensicherung gab. Hier galt natürlich: Je höher der Zinssatz, desto höher das Risiko!

1.1 Kurzer Blick in die Geschichte

Die Geschichte der Einlagensicherung in Deutschland begannt 1937 mit einem genossenschaftlichen Stützungsfonds (VR-Banken). Erst 1966 zogen die ersten privaten Banken – beruhend auf Freiwilligkeit – mit einer bundesweiten Sicherungseinrichtung nach.

Nach dem Skandal um die Pleite der Herstatt-Bank 1974 wurde der Einlagenschutz erweitert, aber immer noch auf freiwilliger privatwirtschaftlicher Basis.

Die gesetzlichen Rechte und Pflichten begannen erst 1986 aufgrund von EG-Regelungen, die in nationales Recht umgesetzt wurden. Im Laufe der folgenden Jahre gab es immer wieder Änderungen, vor allem Anhebungen der abgesicherten Summe und Beschleunigungen des Auszahlungsprozesses der Entschädigung.

1.2 Einlagensicherungsgesetz

Die letzten Änderungen und somit Verbesserungen für uns Sparer gab es im Jahr 2015 durch die Einführung des Einlagensicherungsgesetzes (EinSiG). Hier sind im Paragraf 5 der Rechtsanspruch auf Entschädigung und in Paragraf 8 die 100.000 Euro als Deckungssumme festgeschrieben.

Dieses Grundgerüst findet man in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und somit bei allen im Tagesgeld-Vergleich aufgeführten Banken!

Viele deutsche Banken haben über die gesetzlich festgeschriebenen 100.000 Euro hinaus eine zusätzliche Einlagensicherung, die Einlagen darüber abdeckt. Darauf gehen wir nicht im Detail ein, denn wer mehr als 100.000 Euro (bei Gemeinschaftskonten 200.000 Euro) pro Bank in Form von Tagesgeld anlegen möchte, hat eine „luxuriöse Herausforderung“. 😉

2. Kommen wir auf das Wort Manipulation zurück:

2.1 ein Blick in die jüngere Geschichte

In der medialen Finanzkrise von 2007 bis 2009 gab es ziemlich hohe Zinsen auf Tagesgeld. In diesen Monaten sind die Zinsen wie in einer Spirale bis auf 6 Prozent in der Spitze gestiegen und zeigten vor allem den Geldbedarf bei Banken an.

Es gingen in der Finanzkrise einige Banken pleite oder wurden notverkauft. In Deutschland wurde die drittgrößte Privatbank, die Dresdner Bank, an die zweitgrößte Bank, die Commerzbank, für einen beinahe symbolischen Betrag verkauft. Wenig später bekam die Commerzbank Staatshilfe.

Den Tagesgeldanleger berührte das wenig. Er bekam die Kontoauszüge fortan mit einem anderen Banklogo. Als 2010 die Noa Bank pleiteging, wurden alle Anleger zu 100 % bis 50.000 Euro vollständig entschädigt. Damals war die gesetzliche Sicherungsgrenze nur halb so hoch wie heute!

Für die Entschädigung musste der Anleger nichts tun. Er bekam wenige Tage nach der Bankpleite Informationspost, in der erklärt wurde, dass er in wenigen Tagen automatisch seine Einlage auf die hinterlegte Bankverbindung (Referenzkonto) erstattet bekomme. Innerhalb eines Monats waren alle Kunden entschädigt.

Tagesgeld war gut und sicher in der Krise

Vorsicht war bisher immer dann geboten, wenn der jeweilige nationale Einlagenfonds – meist bei kleineren Staaten – überschaubar war. So gab es bei der Pleite der isländischen Kaupthing Bank (gehört nicht zur EU) große Herausforderungen und Verzögerungen.

Mit dem Hinweis auf das Volumen der nationalen Einlagensicherungsfonds hielt sich vor allem die Verbraucherzeitschrift Finanztest mit der Auflistung von Top-Tagesgeldanbietern aus dem Ausland zurück (in der Folge entgingen vielen deutschen Anlegern hohe Zinsen), weil sie für den Fall der Insolvenz Bedenken anbrachte, dass die Anleger nicht entschädigt werden könnten.

2.2 Politische Kräfte sind am Werke

Hier muss man um den politischen Willen wissen. Unser hochentwickeltes Bank- und Finanzsystem ist aufgrund der immensen Geldmenge mit den vielen extremen Kredithebeln und einer enormen Verschuldungsquote bei Banken und Staaten dermaßen fragil, dass man jedmögliche Anstrengung unternimmt, Vertrauen zu behalten.

So wurden damals die Kaupthing-Anleger, die sonst beinahe alles verloren hätten, über ausverhandelte Notkredite der Heimatländer entschädigt. Aber auch bei uns in Deutschland und Europa wurden Sonderinstitutionen wie SoFFin oder ESM geschaffen. Hauptsache, es wird immer stets genügend Geld „erzeugt“, damit niemand pleitegehen muss.

Es geht nicht ums Geld, sondern ums Vertrauen!

Das sind die Marktmanipulationen! Ein funktionierender Markt hätte sich selbst gereinigt. Das funktioniert hervorragend bei kleineren und überschaubaren Märkten.

Heute haben wir es aber mit extrem aufgeblasenen Märkten mit so großen Teilnehmern zu tun, dass man diese Selbstreinigungsfunktion einer Pleite aus Angst vor den Kettenreaktionen nicht mehr zulassen möchte. So gibt es immer weitere Eingriffe (Manipulationen), um das bestehende System weiter am Leben zu halten, mit der Absicht, es so weiter­zu­entwickeln, dass es wieder besser wird.

Sie kennen den Ausdruck „too big to fail“? Damit ist gemeint, dass eine Bank zu groß ist, um sie pleitegehen zu lassen!

Ein neues Manipulationswerkzeug ist die sogenannte Bankenunion in der Europäischen Union.

Merke: Tagesgeld ist überall bei einer EU-Bank gleich sicher, das wurde gesetzlich so geregelt!

3. Zusammenfassung:

Tagesgeld ist eine absolut sichere Geldanlage! Jede in der Tabelle oben aufgeführte Bank

  • verfügt über eine 100%ige Einlagensicherung bis 100.000 Euro, viele sogar noch mehr,
  • ist auf Seriosität überprüft,
  • ist per Online-Banking nutzbar,
  • bietet Kontoeröffnung und Kommunikation mit dem Anbieter in deutscher Sprache,
  • und die Kontoeröffnung kann direkt über zum Anbieter gestartet werden!

Das einzige Risiko, das Sie tragen, ist das Rendite-nach-Inflationsabzug-Risiko. Wenn die Inflationsrate höher ist als die Zinsen, haben Sie zwar mehr Geld auf dem Konto, können sich aber weniger davon kaufen.

Mal ehrlich: Mit Tagesgeld ist noch niemand reich geworden. Aber durch sicheres Sparen (= Geld nicht ausgeben) schon! Dafür ist Tagesgeld ideal. Man legt sicher Geld auf ein separates Konto, was man sonst vielleicht ausgeben würde … oder?

Allgemeine Fragen zur Tagesgeldanlage?

Gerne können Sie das Kommentarfeld für allgemeine Fragen zum Tagesgeld nutzen und/oder sich an den Antworten beteiligen.

Beachten Sie bitte, dass wir gerne Daten und Informationen bereitstellen; diese dürfen jedoch nicht als Anlageberatung missverstanden werden. Wir beraten nämlich nicht! Jeder ist für sein (finanzielles) Handeln selbst verantwortlich!

Weitere Vergleiche auf diesem Spezial-Portal:

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12 Kommentare zu “Tagesgeld-Vergleich”

  1. stefsch sagt:

    Danke für diese weitere Vergleichsmöglichkeit in diesem Portal! Leider ist Tagesgeld gerade insgesamt so unattraktiv, dass es eigentlich nur für „ein paar Wochen“ sinnvoll ist.

    Und eine Frage: warum kann ich die MONEYOU nicht darin finden? (Die bieten noch 0,5% (auch für Festgeld) und werden von „TEST“ als „dauerhaft gut“ eingestuft!? Die müssten es doch auch „auf die Scala“ schaffen?

    • Redaktion sagt:

      Richtig, Tagesgeld ist an sich keine Geldanlage sondern eher ein Konto für einen Sockelbetrag, den man lieber nicht auf dem Girokonto hält (um ihn nicht auszugeben). Beim Festgeld ist es aber auch nicht viel besser aus.

      Mit unserem kleinen Nischenportal schaffen wir es nicht alle Banken, die auf dem deutschen Markt tätig sind zu beobachten. Deswegen sind wir eine Kooperation eingegangen und lassen uns die Konditionsdaten liefern. Auch andere werden es nicht schaffen stets tagesaktuell eine vierstellige Zahl von Banken zu pflegen. Ob da nun eine Bank mehr oder weniger drin ist, macht den Kohl nicht fett. Zudem gehen die meisten Leser für Vergleiche sowieso auf die großen Vergleichsportale. Die haben aber auch nicht tausende Banken an Bord.

      Mit unserem Spezial-Portal konzentrieren wir uns inhaltlich lieber auf richtig gute Banken in mehr als dem Konditionspunkt „aktueller Zinssatz“.

    • Daniel sagt:

      Moneyou liegt inzwischen bei jämmerlichen 0,02%. Die Leaseplan-Bank lag 2015 bei über 1% und jetzt wenigstens noch bei 0,45%.

  2. Daniel sagt:

    Bin schon seit 2015 bei der niederländischen Leaseplan-Bank mit meinem Tagesgeldkonto und absolut zufrieden.

  3. Andrea sagt:

    Welcher Bank toleriert eine Auslandsanschrift für Tagesgeldkonto?
    Das Konto will ich jetzt, aus DE eröffnen und später, wenn ich mich im Ausland befinde, die Adressänderung bekannt geben.
    Depot bei Comdirect und 2 x Extrakonto bei Diba sind schon eingerichtet, Girokonto bei der DKB auch.
    Mir fehlt nur noch der Tagesgeldkonto.
    Rabodirekt akzeptiert keine Auslandsadresse, wie steht es mit Openbank oder Ferratum. Hat man bei diese Banken auch die Möglichkeit mehrere bzw. Unterkonten zu eröffnen?

    • Jul sagt:

      VW Bank toleriert Auslandsadresse in der EU.
      Ansonsten tolerien DKB, Comdirect und ING bei mir auch eine EU Auslandsadresse (nutze allerdings noch weitere Produkte dieser Banken neben dem Tagesgeldkonto).

      • jul sagt:

        Vielleicht ist Bunq auch eine Option, die sollten flexibel mit Auslandsadresse sein. Insbesondere wenn man ein zahlener Kunde ist. Würde allerdings mal nachfragen.

    • Keitaro sagt:

      Hallo Andrea,
      Von der Ferratum Bank rate ich dringend ab! Dort hatte ich mal Konten und dann wollten die für eine Einzahlung von meinem eigenen deutschen Konto (ca. 300 €) einen Nachweis, woher das Geld käme. Die hatten mir alle Konten gesperrt und es hat Monate gedauert, bis ich wieder an mein Geld kam. Das wurde während der Sperrzeit auch nicht verzinst. Auf solche willkürlichen Aktionen bei Banken verzichte ich seitdem gerne.
      Die Openbank wollte ich selbst mal ausprobieren. Ist nicht bei der Comdirect auch ein Tagesgeldkonto dabei? Ehrlich gesagt verzichte ich derzeit auf Tagesgeldkonten, da es sowieso keine Zinsen gibt.

  4. Andrea sagt:

    Als Ergänzung, die Auslandsanschrift ist Paraguay also kein EU

  5. Peter Meinl sagt:

    Folgendes beantwortet zwar die Frage nicht, aber ein Account bei Dropscan ww.dropscan.de könnte generell hilfreich sein.

    Man bekommt dort eine Adresse in der Form „Name, Scanbox #0815, Ehrenbergstr. 16a, 10245 Berlin“. Engehende Post wird gescannt und man wird über den Eingang per E-Mail informiert. Man kann Post von einer deutschen Adresse mit einem Nachsendeantrag dorthin weiterleiten, oder die Dropscan-Adresse direkt bei potentiellen Absendern angeben.

    Ich habe diese Adresse bisher noch nie als primäre Adresse angegeben (aber vielleicht geht das bei manchen Institutionen) sondern nur als „abweichende Postanschrift“ (z.B. bei der Agentur für Arbeit und bei der DKB).

  6. Manfred sagt:

    Habe ich bisher noch nie von gehört – hört sich interessant an. @ Peter Meinl – herzlichen Dank

  7. Botu sagt:

    Ich benutze caya anstatt dropscan Kostet nur ca. 4 Euro monatlich. Funktioniert seit 6 Monaten einwandfrei

Schreibe eine Ergänzung oder stelle eine Frage, Danke fürs Engagement!

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