DKB: Schecks kostenlos bestellen
Bei vielen gelten Schecks als altmodisch und so mancher junge Bankkunde weiß nichts mit diesem Begriff bzw. mit dem Bankvordruck anzufangen. Gleichwohl gibt es heute noch Konstellationen, in denen eine Zahlung per Scheck möglich ist, teilweise sogar sinnvoll.
Pflichtangaben eines Schecks

Ein Scheck ist ein genormter Bankvordruck, der nach Artikel 1 des Scheckgesetzes sechs Angaben enthalten muss: (1) Bezeichnung „Scheck“, (2) Anweisung, eine bestimme Summe zu zahlen, z. B. „Zahlen Sie gegen diesen Scheck“, (3) den Namen desjenigen, dem das Geld abgezogen werden soll (wird heute durch die Kontonummer dargestellt), (4) Angabe des Zahlungsorts (heute wie Ausstellungsort), (5) Datum und Ort der Ausstellung des Schecks und (6) Unterschrift des Ausstellers.
Optional möglich, aber nicht erforderlich ist, den Namen und die Adresse des Zahlungsempfängers auf dem Scheck zu notieren.
Einen gültigen Scheck kann jeder einlösen, auch wenn ein anderer Adressat eingetragen ist. Man kann also einen Scheck, den man bekommen hat – eine Gutschrift von einer Reklamation – ans Finanzamt weitergeben, wenn man dort noch Steuerschulden hat.
Scheck auch ohne Empfängerdaten gültig!
Ein Scheck ist übertragbar.
Zahlung gilt mit Übergabe (unabhängig vom Geldfluss) als geleistet
Nun wären wir gleich beim sinnvollen Einsatz von Schecks angekommen. Eine Zahlung gilt nämlich mit der Übergabe des Schecks als geleistet. Und zwar unabhängig davon, wann tatsächlich das Geld von Ihrem Konto abgebucht wird.
Damit das Geld von Ihrem Konto dem anderen ausgezahlt werden kann, muss dieser nämlich erst den Scheck bei der Bank vorlegen. Nun sendet die Bank den Scheck per Post an Ihre Bank und bittet um Überweisung des Geldbetrages. Sollte der Scheckempfänger ebenfalls ein Konto bei einer Direktbank haben, kommt hier nochmals ein Postlauf hinzu.
Mit einer Scheckzahlung zögert man also den tatsächlichen Geldabfluss vom eigenen Konto heraus, ohne das Verspätungsfolgen wie Zinsen oder Zuschläge hinzukommen. Selbst erhält man länger Zinsen auf dem Konto bzw. spart teure Kreditzinsen, wenn das eigene Konto im Minus ist.
Scheckzahlung bringt Zinsvorteile
Vorsicht: keine „ungedeckten“ Schecks ausstellen
Man darf jedoch keinen Scheck ausstellen, wenn weder genügend Geld auf dem Konto ist noch die Kreditlinie (Dispo) ausreicht. Man spricht dann vom „ungedeckten Scheck“ und bis zum Scheckbetrug ist es dann nicht mehr weit …
Fassen wir noch einmal zusammen:
- Ein Scheck ist eine Zahlungsanweisung. Sie weisen Ihre Bank auf dem Vordruck an, demjenigen, der den Scheck vorlegt, die genannte Summe zu zahlen.
- Die Zahlung gilt erbracht mit Ausstellung des Schecks, auch wenn dieser erst Tage später tatsächlich eingelöst wird. Damit haben Sie einen Zinsvorteil.
Leider werden im Handel Schecks immer weniger anerkennt. Kartenzahlungen (früher „Scheckkarte“ genannt) haben sich aus Effizienzgründen durchgesetzt.
Bei größeren Unternehmen und größeren Geschäften (z. B. Möbelhaus) oder beim Staat kann man heute noch gut mit einem Scheck zahlen. Das hat den Vorteil, dass Sie weder Bargeld noch Bankkarten mitführen müssen.
Schecks sind ein sicheres Zahlungsmittel – für den Aussteller
Sollte Ihnen ein Scheckvordruck mit Ihrer Kontonummer gestohlen werden, ist das kein Problem, denn Sie können Ihre Bank immer anweisen, den Scheck zurück zu buchen. Bargeld ist beim Diebstahl fast immer verloren. Die Neuausstellung von Kreditkarten kostet meistens Gebühren und wenn sie vorher missbraucht wurden, könnten Sie auf einem Teil des Schadens sitzen bleiben.
Besonders geeignet für Terminzahlungen und Unerwartetes
Schecks eignen sich vor allem für unerwartete Zahlungen. Beispielsweise wenn Sie von der Polizei gestoppt wurden, weil das rechte Bremslicht defekt war.
Das stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und mir ist es selbst schon passiert, dass der Polizist mir deswegen ein Verwarnungsgeld von 10 Euro auferlegt hat. Da stelle ich zwar nicht gerne einen Scheck aus, aber lieber einen Scheck als Bares. Den Scheck erhalte ich von der DKB kostenfrei und das geht so:
Bestellung von Schecks bei der DKB
Sie schreiben eine E-Mail mit etwa folgendem Wortlaut an den Kundenservice der DKB:
Sehr geehrte Damen und Herren, bitte senden Sie mir 10 Verrechnungsschecks mit meiner Kontonummer 12345678 zu. Vielen Dank und freundliche Grüße Vor- und Zuname
Das ist alles. Nach etwa 2–3 Tagen erhalten Sie ein Kuvert mit den Scheckvordrucken. Kostenlos!
Auch das Einlösen von Schecks bei der DKB ist kostenlos. Wie das geht, zeige ich Ihnen in diesem Artikel: Schritt-für-Schritt-Anleitung: Verrechnungsscheck bei der DKB einlösen.
Noch kurz ein historischer Rückblick
In Deutschland kann man seit 1934 mit Schecks zahlen. Das regelt das Scheckgesetz (ScheckG) vom 14.8.1933, zuletzt geändert am 19.4.2006. Vor 1934 gab es den „Wechsel“; obwohl heute noch möglich, ist die Zahlung per Wechsel so gut wie ausgestorben.
In anderen Ländern, beispielsweise in den USA, wird noch häufiger mit Schecks bezahlt als in Deutschland.
Fragen zur Scheckzahlung? Bitte Kommentarfeld nutzen!
Verwandte Themen
- Die Geheimnisse der Traveller Checks (Reiseschecks)
- Internationale Überweisungsgebühren mit Scheckzahlung sparen
Danke für die Info. Das wusste ich nicht, dass man bei der DKB kostenlos Verrechnungsschecks erhält.
Welche Kosten kommen denn auf mich zu, wenn ich die Schecks dann „verteile“?
Sie dürfen damit rechnen, dass der Scheck eingelöst wird und dann das Geld von Ihrem Konto abgebucht wird. Dafür kennt das DKB-Preisverzeichnis keine Gebühren.
Ebenso ist es unüblich, dass jemand anderes Ihnen Zusatzgebühren für eine Scheckzahlung berechnet. Jedoch ist die Scheckzahlung in Kontinentaleuropa nicht mehr sonderlich verbreitet. An der Supermarktkasse wird vermutlich kaum ein Scheck akzeptiert werden … bei Behörden oder größeren Unternehmen ist das meinst völlig okay.
Hinweis: Viele andere Banken verlangen Gebühren für das Einlösen von Schecks. Diese Kosten treffen jedoch den Zahlungsempfänger und nicht Sie.
Kann ich ein Scheck von die DKB in Britische Pfund ausstellen lassen? Welche Gebühren sind damit verbunden? Gibt es eine andere Weg in GBP zu bezahlen, wenn nur Scheck für eine Organisation (Uni) in Großbritannien akzeptiert sind?
Bei der DKB gibt es keine Schecks in Fremdwährung, weil die DKB keine Fremdwährungskonten anbietet.
Die meisten UK-Institutionen akzeptieren auch Inlandsüberweisung (Bacs), das geht mit einem aus dem Ausland zu öffnenden Monese-Konto ganz gut (das Konto kann man danach ja wieder kündigen, bevor es kostenpflichtig wird).
Kann ich einen Verrechnungsscheck auf britische Pfund ausstellen? Ich bin Kunde bei Ihnen.
DKB Schecks lauten immer auf Euro, weil das Konto in Euro geführt wird.
Ist der Artikel noch aktuell? Ich habe heute bei der DKB angerufen und die Auskunft bekommen, dass bei der Bank beschlossen wurde, für Privatkunden keine Scheckvordrucke mehr auszustellen. Stimmt das?
Hallo Simon,
ich habe eben mit dem Kundenservice der DKB gesprochen und die Auskunft bekommen, dass es nach wie vor kostenfreie Scheckvordrucke für DKB Kunden gibt.
Hierfür können Sie einfach eine E-Mail an info@dkb.de senden.
Sie sollten folgende Daten angeben: den Kontoinhaber, die IBAN sowie die benötigte Stückzahl.
Teilen Sie der DKB außerdem mit, ob Sie Inlands- oder Auslandsschecks bestellen möchten.
Ok, danke für die Info. Genau so hatte ich es gemacht. Da ich jedoch auch ein DKB Business Konto habe, rief mich meine zuständige Beraterin aus der Abteilung „Mitte Freie Berufe“ an und sagte, ich könnte nur noch fürs Geschäftskonto Schecks bekommen, für Privatkonten nicht mehr. Sehr komisch.
Aber danke für die Info, dass es eigentlich noch weiterhin funktionieren sollte…
Hallo Simon,
ich habe mal zum Test Schecks angefordert, ich werde dann berichten ob es geklappt hat.
Hallo Stefanie,
hat sich inzwischen schon was getan. Ich würde gerne Schecks für zumindest Behördliche Angelegenheiten benutzen, will die DKB aber nicht mit unnötigen Fragen nerven.
Hallo Martin,
bei mir hat alles einwandfrei geklappt. Ich habe wie oben beschrieben eine E-Mail an die DKB gesendet und etwa eine Woche später hatte ich die Schecks im Briefkasten.
Kann ich einen United States treasury check bei Ihnen einreichen und muss ich zuvor ein Bankkonto bei Ihnen eröffnen? MfG
Richtig eine Kontoeröffnung ist notwendig, denn man kann nur Schecks dem eigenen Konto gutschreiben. Aber es wird wohl kaum jemand ein DKB-Konto eröffnen, um einmalig ein Scheck einzureichen.
Am 13.08., spätabends, habe ich Schecks bei der DKB bestellt. Erst über eine Woche später, am 21.08. bekam ich eine Antwort, dass meine Schecks bestellt wurden und anschließend an mich versendet werden. Ich bin ehrlich gesagt überrascht, wie lange das alles dauert.
Gibt es einen formularmäßigen Unterschied zwischen Auslands- und Inlandsscheck?
Oder wird ein Inlandsscheck automatisch zum Auslandsscheck, sobald er im Ausland eingelöst wird?
Hintergrund ist der: Ich muss einmalig etwas per Scheck bei einem Franzosen bezahlen (dort scheint das noch üblicher zu sein). Kann ich dann einfach einen Standard-Scheckvordruck von der DKB verwenden? Davon habe ich noch ein paar rumliegen und ich müsste den Kundenservice in der stressigen Zeit nicht erneut bemühen.
Und berechnet die DKB für die Einlösung eines Auslandsschecks Gebühren? (Ob der Empfänger welche bezahlt, ist mir eigentlich gleichgültig.)
Absolut richtig. Die DKB stellt nur unsere inländischen Verrechnungsschecks auf EUR aus. Diese gelten in Frankreich als Auslandsscheck. Für die Einlösung berechnet die DKB keine Gebühren.
Super, Danke! Dieses Spezialportal ist wirklich großartig.